Zusammenfassung | Der Entschluss der Indioführerin und Friedensnobelpreisträgerin Rigoberta Menchú bei den kommenden Präsidentschaftswahlen am 9. September zu kandidieren, erschütterte die politische Landschaft Guatemalas. Menchú kommt in Umfragen zwar nur auf den vierten Platz, doch könnte sie durchaus noch einen Stimmenzuwachs erzielen und dem Favoriten, dem gemäßigten Kandidaten Álvaro Colom, wichtige Stimmen nehmen. Wie auch immer die Wahl ausgeht, fest steht, dass der zukünftige Präsident – oder Präsidentin – Guatemalas vor großen Herausforderungen steht: Es gilt die Armut abzubauen, die organisierte Kriminalität und den Drogenhandel zu bekämpfen, die Integration der indigenen Bevölkerung voranzutreiben – und das alles unter den Bedingungen eines schwachen Staats und eines zersplitterten politischen Systems.